Auch wenn man heutzutage dank der modernen Grafikprogramme vieles am Computer simulieren kann, ist es doch sinnvoll, einige der wichtigsten Filter seiner Fotoausrüstung hinzuzufügen. Allein aus dem Grunde, dass viele Effekte mit Filter viel schneller und einfacher zu erreichen sind als ohne, beziehungsweise einige Möglichkeiten per Computer einfach nicht oder nur mit hohem Aufwand durchführbar sind, zum Beispiel dem nachträglichen Entfernen von Spiegelungen.
Welche Filter sind denn nun sinnvoll?
Polfilter:
Der Polfilter verstärkt das im Bild vorhandene Himmelsblau, Wolken treten deutlicher zum Vorschein, er lässt Farben intensiver leuchten und erhöht die Kontrastwirkung des Fotos. Der Filter entfernt Spiegelungen auf allen nichtmetallischen Flächen, so zum Beispiel auf Gewässern, Autolacken, Glasscheiben und vielem mehr. So kann man unter anderem durch eine Schaufensterscheibe hindurch fotografieren, welche vorher stark gespiegelt hatte. Der Polfilter sollte in keiner Fotoausrüstung fehlen. Wie er richtig eingesetzt wird erfahren sie hier!
Grauverlaufsfilter:
Diesen gibt es in verschiedenen Ausführungen und Stärken. Der Grauverlaufsfilter dunkelt im geschwärzten Filterbereich das Bild ab, so dass beispielsweise ein zuerst heller Himmel korrekt belichtet wird und besser zur Geltung kommt. Der Filter kommt immer dann zum Einsatz, wenn eine Bildhälfte eine stärker abweichende Helligkeit aufweist, so wie heller Himmel und dunkler Boden, eine Bildhälfte liegt in der Sonne und die andere im Schatten. Der Grauverlaufsfilter ist für Landschaftsfotografen unverzichtbar. Ich persönlich benutze einen Filter mit einer Verdunklungsstärke von zwei Blendenstufen, da dieser sich meistens am besten bewährte.
Neutraldichtefilter:
Ein Neutraldichtefilter wird in verschiedenen Stärken hergestellt. Er reduziert das auf den Kamerasensor fallende Licht um einen bestimmten Wert und sorgt so für eine längere Belichtungszeit, oder für die Möglichkeit die Blende weiter zu öffnen. Bei längerer Belichtungszeit kann man den coolen Nebeleffekt bei Wasserfällen oder am Meer erreichen. Bei stärkeren Filtertypen ist es auch möglich, einen belebten Platz scheinbar menschenleer auf dem Bild wirken zu lassen, da bei einer langen Belichtungszeit (mindestens 30 Sekunden, besser mehr) die sich bewegenden Menschen nicht mehr in das Bild belichtet werden. Natürlich ist gerade bei langen Belichtungszeiten die Verwendung eines Statives Pflicht!
Eine weiter geöffnete Blende ist nützlich um Personen oder Gegenstände trotz hellen Sonnenscheins schön freistellen zu können. Für den Anfang ist ein Filter mit einer Verdunklung von ungefähr vier Blendenstufen zu empfehlen, später kann man auch noch stärkere Werte ausprobieren.
Noch ein paar Hinweise: Bei allen Filterarten sollte man auf hochwertige Produkte setzen, denn es macht ja keinen Sinn ein gutes Objektiv zu verwenden und dessen Qualität mit einem billigen Filter zu schmälern. Kaufen sie am besten einen Filter, der auf das Objektiv mit dem größten Filterdurchmesser passt, auf die restlichen Objektive kann man die Filter mit günstig zu kaufenden Filteradapterringen anbringen. Für Weitwinkelobjektive gibt es auch schmale "Slim" Varianten, die verhindern, daß es zu unschönen Vignettierungen in den Bildecken kommt. Bei allen drei Filterarten gibt es Ausführungen aus Glas zum Aufschrauben, aber auch Filter (zum Beispiel von Cokin), welche in einen aufschraubbaren Filterhalter geschoben werden.